Jahresbericht 2020

EINSATZZAHLEN
ERLÄUTERUNG
AUSBILDUNG
PROJEKTE / AG´s
AG ATEMSCHUTZ
Einheitliches Schwerpunkttraining für alle Neu-Anspacher Atemschutzgeräteträger.
AG-IT
Planung und Umsetzung eines Cloud-Konzeptes für alle Stadtteile.
Vereinheitlichung der Alarmmonitore in den Gerätehäusern.
Konfiguration des EDP-Einsatzservers in der FEZ Anspach.
AG-FÜHRUNGSKRÄFTE
Einheitliche Ausbildung für Führungskräfte aller Stadtteile.
AG-HYGIENE
Ausarbeitung und Umsetzung eines Hygienekonzeptes für Einsatzkräfte nach den Vorgaben der UKH.
AG-ÜBUNG
Planung und Durchführung großer Übungsszenarien für die Feuerwehren und weiterer Hilfsorganisationen.
Eine simulierte Unwetterlage konnte unter Einbindung der neuen EDP Einsatzleitsoftware sehr erfolgreich durchgeführt werden.
Die für 2020 geplante Großübung musste wegen Corona leider abgesagt werden.
AG-ELW
Planung und Vorbereitung der Ausschreibung/Baubesprechung für den neuen ELW1
AG-LF10
Planung und Vorbereitung der Ausschreibung für zwei baugleiche LF10 für Hausen und Anspach.
AG PERSONALENTWICKLUNG
(Wehrführer + Vereinsvorsitzende aller Wehren)
Ausarbeitung von Konzepten zur Motivation aktiver Feuerwehrkamerad*innen und der Gewinnung neuer Feuerwehrkräfte im Jugend- und Aktiven-Bereich.
AG-SPORT
Selbst organisierte, wöchentliche, Sportaktivitäten für alle Aktiven der Neu-Anspacher Feuerwehren.
HINTERGRUNDINFORMATIONEN / PERSÖNLICHE EINSCHÄTZUNG
Wie die aufgeführten Zahlen zeigen, verfügt Neu-Anspach über eine sehr leistungsfähige Feuerwehr.
Die gesetzlich vorgegebene Hilfsfrist von 10 Min. wurde mit 96% Erreichungsgrad mehr als erfüllt.
Bei Einsätzen mit Menschenleben in Gefahr konnten wir 100% erreichen.
Das ist für eine ehrenamtliche Hilfsorganisation ein sehr gutes Ergebnis.
Über die Zahlen hinaus, haben die Einsatzkräfte gezeigt, dass sie die oft schwierigen und unter Zeitdruck durchzuführenden Aufgaben an den Einsatzstellen mit sehr hoher Professionalität und Ruhe bewältigen können.
Dies zeugt von einer sehr guten Ausbildung.
Auch hat sich im Jahr 2020 bei mehreren Bränden und Verkehrsunfällen
gezeigt, dass die aktuelle Einsatztaktik sehr zielführend ist.
Durch die, abhängig vom Einsatzstichwort und Ort, zeitgleiche Alarmierung von
mindestens 2 Wehren, können am Einsatzort in einer sehr frühen Einsatzphase effektive Rettungs- und oder Löscharbeiten eingeleitet werden, ohne die Sicherheit der Einsatzkräfte zu vernachlässigen.
Neben Bränden mit Menschenleben in Gefahr, ist besonders die technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen, ein sehr anspruchsvoller Einsatzbereich.
Wir wurden im Jahr 2020 zu mehreren Verkehrsunfällen mit Verletzten und leider auch toten Fahrzeuginsassen gerufen.
Die Feuerwehr ist das erste Glied einer hoch professionell organisierten Rettungskette.
(Feuerwehr; Rettungsdienst/Notarzt/RTH; Schockraum in einer geeigneten Klinik)
Ziel ist es, den Patienten im Zeitfenster kleiner einer Stunde nach dem Unfallgeschehen im Schockraum einer geeigneten Klinik versorgen zu können.
Ohne eine schnelle Rettung aus dem Unfall-Fahrzeug verlieren die folgenden Maßnahmen an Effektivität und gefährdet die Gesundheit und das Überleben der Patienten.
Für solche Einsatzlagen müssen wir einsatztaktisch, technisch und personell bestmöglich aufgestellt sein.
Dies bedarf einer sehr guten Ausbildung.
Aus diesem Grund wurde im Sommer ein Exklusiv-Training zum Umgang mit hydraulischen Rettungsgeräten durch die Firma Weber Rescue Systems durchgeführt.
Die im Einsatz benötigten Rettungsgeräte müssen ausreichend zur Verfügung stehen, geprüft, gewartet und technisch auf dem neusten Stand sein.
Ein sehr wichtiger Faktor zu wesentlich mehr Professionalität im Bereich Geräteprüfung/Gerätewartung/Reparatur war die schnelle und unkomplizierte Einstellung eines hauptamtlichen Gerätewartes.
Malte Sorg konnte für die Stelle gewonnen werden.
Er nimmt seine Aufgabe sehr gewissenhaft wahr und hat sich als aktive Einsatzkraft hervorragend in das Feuerwehrteam integriert.
Wie die Zahlen oben zeigen, sind wir im Moment personell in allen Wehren gut aufgestellt.
Die Tageseinsatzstärke ist mit 27 Personen für einen sicheren Erstangriff ausreichend.
Bei größeren Einsatzlagen müssen aber Kräfte der Nachbargemeinden mit eingebunden werden.
Dies ist in der Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) so geregelt.
Die aktuelle Personalsituation ist gut, dies bedeutet aber nicht, dass dieser Zustand in den nächsten Jahren automatisch so bleibt.
Freiwillige Feuerwehren haben landesweit mit sinkenden Helferzahlen zu kämpfen.
In Neu-Anspach scheiden aus Altersgründen zum regulären Dienstende in den nächsten 5 Jahren 11%, in den nächsten 10 Jahren 21% der aktuellen Mannschaft aus.
Zusätzlich ist ein Problem, dass junge, gut ausgebildete Einsatzkräfte, wenn sie ihr Studium beginnen Neu-Anspach oft verlassen und nicht mehr zur Verfügung stehen.
Alleine aus der Jugendfeuerwehr ist diese Lücke schwer zu schließen.
Es wird immer schwerer Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern.
Die Konkurrenz durch andere Freizeitangebote ist groß.
Die Feuerwehren benötigen in den nächsten Jahren sehr gute Konzepte um die aktuell aktiven
Kameradinnen und Kameraden weiterhin für die Feuerwehr zu begeistern und neue Aktive zu gewinnen.
Dies ist die Voraussetzung um die aktuell sehr gute Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Alleine kann die Feuerwehr diese Aufgabe nicht bewältigen.
Wir benötigen Unterstützung aus der Verwaltung und Politik.
Maßnahmen wie:
- Anreizsysteme für Aktive
- Schulprojekte mit der Unterstützung städtischer Kräfte
- Werbung zur Gewinnung von Jugendlichen und Quereinsteigern
- Übernahme organisatorischer Aufgaben durch die Verwaltung
müssen auf den Weg gebracht, bzw. ausgeweitet werden.
Die AG Personalentwicklung (s.o.) hat Anfang 2020 solche Konzepte ausgearbeitet.
Wir freuen uns, wenn die Corona Lage es zulässt, diese Konzepte den Verantwortlichen aus Verwaltung und Politik vorstellen zu können.
Bei Fragen zu dem Bericht oder wenn es weitere Fragen zum Thema Feuerwehr gibt,
könnt ihr gerne auf die Stadtbrandinspektoren zukommen.
Mit kameradschaftlichem Gruß
Thomas Schaub
(Stadtbrandinspektor)